Seit dem 1. Oktober 2020 leitet Thomas Gasser als Mitglied der Geschäftsleitung das Segment Privat- und Firmenkunden.

 

Thomas Gasser, Sie sind sieben Monate im «Amt». Ihr erstes Fazit?
Eine sehr intensive, interessante und lehrreiche Zeit liegt hinter mir. Ich fühle mich auf allen Ebenen getragen, von den Kundinnen und Kunden, den Mitarbeitenden, meinen Kollegen in der Geschäftsleitung und vom Bankrat. Herzlichen Dank Ihnen allen.

Wie sehr unterscheidet sich Ihre neue Aufgabe von der vorherigen als Leiter Marktgebiet Sarneraatal?
Das Themengebiet ist breiter. Entscheidungen haben eine grössere Tragweite. Einerseits müssen sie mit der Strategie des Unternehmens korrespondieren. Andererseits mit dem Bankbetrieb insgesamt vereinbar sein. Das macht die Arbeit äusserst spannend.

Was ist Ihnen in Ihrer neuen Tätigkeit besonders wichtig?
Die gelebte Kundennähe. Wir müssen uns das Vertrauen der Kunden verdienen. Jeder Kontakt gibt uns die Chance dazu. Sie sollen sich zu 100 Prozent auf uns als ihre Finanzpartnerin verlassen können. Somit müssen wir stets eine hohe Beratungs- und Servicequalität bieten. Den Mitarbeitenden möchte ich vor allem Vertrauen schenken und Freiräume gewähren. Sie sollen ihrer Arbeit mit Freude und Begeisterung nachgehen.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für Ihr Segment?
Im erfolgreichen Behaupten am Markt. Wir treffen auf immer mehr Mitbewerber. Auch wollen wir unsere Marktführerschaft im Finanzierungsgeschäft im Kanton Obwalden halten, das erfolgreiche Anlagegeschäft etablieren und vermehrt als Vorsorgebank wahrgenommen werden. In Letzteres haben wir viel investiert. Unseren Kundinnen und Kunden stehen bankeigene Experten im Vorsorgebereich für Pensionierungsplanungen, Vorsorgeanalysen und Rechtsberatungen zur Seite. Die positiven Reaktionen zeigen, dass das Angebot sehr geschätzt wird.

Auch eine Bestätigung für die strategische Ausrichtung der Obwaldner Kantonalbank: digital und persönlich?
Absolut. Digitale Lösungen sind äusserst nützlich und beliebt für die Alltagsgeschäfte. Sie sind informativ, bequem und zeitsparend. Finanzthemen wie Hypotheken, Geldanlagen, Vorsorge oder die Pensionierung sind meist komplex. Individuelle Lösungen sind gefragt. Es geht um viel Geld. Ich bin davon überzeugt, dass Vertrauen und Mehrwert hauptsächlich durch eine Beratung von Mensch zu Mensch entsteht. Auch in Zukunft.

Wo sehen Sie für die Kundinnen und Kunden den Mehrwert der Obwaldner Kantonalbank?
Erstens in der gelebten Kundennähe mit der persönlichen und kompetenten Beratung vor Ort. Zweitens in schnell getroffenen und pragmatischen Entscheidungen. Und drittens in einfachen und transparenten Lösungen.

Das Thema «Negativzins» ist omnipräsent. Wie stellt sich die Obwaldner Kantonalbank dazu?
Die Negativzinsen sind für die Banken eine grosse Herausforderung. Die Situation hat sich in den letzten Monaten nochmals verschärft, auch für uns. Wir setzen aktuell auf einzelne individuelle Vereinbarungen bei Kundinnen und Kunden mit sehr hohen liquiden Guthaben. Die Gesamtbeziehung spielt dabei immer eine Rolle, also bestehen weitere Geschäfte im Anlage- oder Hypothekarbereich. Wir möchten nicht zum kurzfristigen Parkplatz von Liquidität von Kundinnen und Kunden werden, die ansonsten keine Geschäftsbeziehung mit uns unterhalten. Abgesehen davon gibt es langfristig weit bessere Anlagemöglichkeiten für vorhandene und nicht benötigte Liquidität.

Die Bedeutung von Bargeld nimmt ab. Welche Auswirkungen hat dies auf Ihren Schalterbetrieb?
Ja, Bargeld verliert laufend an Bedeutung. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung stark beschleunigt. Gleichzeitig verzeichnen wir einen hohen Zuwachs bei unseren digitalen Lösungen wie E-Banking, der App «OKB Mobile Banking» oder TWINT. Doch Bargeld wird nicht von heute auf morgen von der «Bildfläche» verschwinden. Wir setzen auf ein starkes Filialnetz und bieten den Kunden den Service der Bargeldabwicklung in jeder Obwaldner Gemeinde an. Das werden wir auch in Zukunft tun. Primär investieren wir jedoch in unser Filialnetz wegen der persönlichen und kompetenten Beratung vor Ort.